Google geht gegen böswillige Werbeformen vor


nytimes_bad NEW NEWAnzeigen haben ein böswilliges Potenzial entwickelt, das sogar der Konzernriese Google davon mitbekommen hat. Ungeachtet dessen, dass Werbebanner nervig sein können, stellen sogenannte „Ad Injectors“ eine ernstzunehmende Bedrohung dar, weil sie zusätzliche Werbeinhalte auf Webseiten platzieren. Während man als Webseitenbesucher keinen nachvollziehbaren Mehrwert davon zu haben scheint, leiden die Sicherheit und die Privatsphäre der Benutzer deutlich darunter.

Seien Sie herzlich Willkommen in der Welt der Potenziell Unerwünschten Programme (PUP).  Besonders attraktiv sind derlei Vorgehensweisen natürlich bei Suchergebnissen und Dienstleistungen vom Marktführer Google.

 

Das Problem und sein Potenzial

Google hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die uns nachdenklich stimmen sollte: mehr als 5% aller Besucher haben zumindest einen Ad Injector auf ihrem System; 50% davon hatten sogar zwei Exemplare und 33% waren mit drei oder mehr Exemplaren verseucht.

Wie schon die SuperFish-Miserie gezeigt hat, sind Ad Injectors eine ernst zunehmende Angelegenheit und alles andere als harmlos. Leider sind genervte Benutzer durch entsprechende Behinderungen beim Internetsurfen das kleinere Übel. Vielmehr entstehen oftmals schwerwiegende Sicherheitslücken, die weitreichende Folgen auf Ihre Sicherheit haben können. Nav Jagpal, Entwickler bei Google, sagt dazu:

„Ungewollte Ad Injectors sind nicht Bestandteil eines gesunden Werbe-Ökosystems. Sie sind vielmehr Teil einer Umwelt, die von schlechten Praktiken geprägt sind, die alle Beteiligten – Benutzer, Werbende und Werbeträger – gleichermaßen schädigen.“

Die Studie zeigte außerdem, dass über 30% der Erweiterungen von Chrome, die auf dem Injizieren von Werbeinhalten beruhen, tatsächlich als Malware zu klassifizieren sind.

12201218_sOrdnung schaffen und eine Nachricht senden

Um die Servicequalität zu erhöhen und den durchaus betrügerischen Absichten dieser Ad Injectors entgegenzuwirken, hat Google strenge Schritte eingeleitet. Im Zuge dessen wurden rund 192 Chrome-Erweiterungen wegen unlauter Vorgehensweise verboten.

Um die Wahrnehmung für das Problem zu erhöhen und das Ökosystem von Ad Injectors zu untersuchen, sollen am 1. Mai weitere Studienergebnisse vorgelegt werden.

In den letzten Wochen wurde die Grenze zwischen Werbeeinschaltungen und Malware zu einer großen Grauzone. Eine klare und strenge Richtlinie ist nötig, um dieser Entwicklung schnell Einhalt zu gebieten. Deswegen ist das Einschreiten seitens Google sehr zu begrüßen und lässt auf baldige Besserung und erhöhte Sicherheit im Internet hoffen.

Wir wünschen einen guten Tag (frei von Werbeplatzierungen)!

Senan Conrad

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