5 Fakten, mit denen Sie älteren Menschen die Angst vor dem Internet nehmen können

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Albert ist 69 Jahre alt. Vergangene Weihnachten hat ihm sein 39-jähriger Sohn ein Tablet geschenkt, damit er online Nachrichten lesen kann. Schließlich liebt es Albert, immer informiert zu sein und jederzeit den Wetterbericht nachverfolgen zu können.

Sein Sohn hatte hohe Erwartungen in sein Geschenk: Er hatte sich vorgestellt, dass er auch einige der interessanten oder unterhaltsamen Artikel an Albert weiterleiten könnte, die er online findet. Vielleicht hätten dann Vater und Sohn auch wieder mehr, worüber sie reden könnten.

Für Albert ist das jedoch ein gewaltiger Lernprozess: Ob bewusst oder unbewusst, aber er ist extrem vom Internet eingeschüchtert.

Er hat Geschichten über die Gefahren gehört, die in dieser Online-Welt lauern, und nun Angst, Betrügern dort zum Opfer zu fallen. Daher redet sich Albert ein, dass er eh nicht viel verpasst als unsinnige Sprüche und kindische Katzenbilder. Höchstwahrscheinlich ist das Internet sowieso nur eine totale Zeitverschwendung.

Aus diesem Grund sieht er das Tablet als eine bedauerliche Geldverschwendung.

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Ist das Internet nur eine Möglichkeit, um mit albernen Katzenbildern seine Zeit zu verschwenden?

Glauben Sie, der 39-jährige Sohn von Albert versteht, weshalb sein Vater so eine unüberwindliche Angst vor dem Internet hat? Als Autor darf ich Ihnen versichern, dass der Sohn (ich) wenig bis gar nicht nachvollziehen kann, warum er das Tablet nicht ausprobieren möchte.

Nach meiner Recherche für diesen Artikel kann ich jedoch – zumindest im Ansatz – die Gründe nachempfinden, weshalb sich ältere Personen so zögerlich mit dem Internet anfreunden.

Schauen wir doch einmal, weshalb sich ältere Menschen wie Albert vor der Online-Welt fürchten und weshalb andere Gleichaltrige sie begrüßen und sich kein Leben mehr offline vorstellen können.

1. Es gibt eine Kluft zwischen älteren Menschen und dem Bevölkerungsteil, der das Internet nutzt.

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Albert ist statistisch gesehen kein Einzelfall. In den USA verwenden lediglich 59 % der Menschen über 65 das Internet täglich. Bei allen Erwachsenen unter 65 sind es ganze 86 %. Die gute Nachricht für Online-Freunde: Die Anzahl der älteren Online-Besucher nimmt jedes Jahr zu.

Weltweit nutzen immer mehr ältere Menschen das Internet. In vielen Ländern gibt es sogar aktive Programme seitens Regierungen und gemeinnützigen Organisationen, in denen sie den richtigen Umgang mit dem Internet vermittelt bekommen. Jene, die nicht davon profitieren können, haben zumindest begeisterte Kinder oder Enkel, die ihnen den Gebrauch von Computer oder Tablet mit hoffentlich viel Geduld beibringen.

Insbesondere für ältere Menschen bietet das Internet mehr als nur Informationen. Es ist eine Möglichkeit, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben, was mitunter in persona nur schwer machbar ist.

2. Schlechtes Sehvermögen oder andere Beeinträchtigungen erschweren die Nutzung des Internets.

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Viele ältere Menschen geben an, dass sie aufgrund von Beeinträchtigungen – üblicherweise schlechtem Sehvermögen – Schwierigkeiten beim Umgang mit dem Internet haben. Gemäß einer Umfrage auf Pewinternet haben in den USA zwei von fünf älteren Menschen eine „körperliche oder gesundheitliche Verfassung, die das Lesen erschwert“.

Schlechtes Sehvermögen ist zum Glück immer weniger eine Ausrede, nicht online gehen zu können. Inzwischen gibt es großartige Online-Softwarelösungen, die den Text vorlesen oder vergrößern. Die Lumpenfunktion zum Vergrößern ist heutzutage eigentlich in fast allen modernen Browsern und Betriebssystemen enthalten.

Albert hat dieses Problem nicht. Er hat eine sehr gute Brille und ein großes Tablet mit Vergrößerungsfunktion per Fingerwisch. Diese Ausrede gilt für ihn also nicht.

3. Ältere Menschen ohne Internetzugang sind benachteiligt, weil ihnen wichtige Informationen entgehen.

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Für viele von uns, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind, ist das Internet etwa so wichtig wie sauberes Trinkwasser und Hygiene. Die Vereinten Nationen haben den Internetzugang sogar zu einem Menschenrecht erklärt. Viele ältere Menschen, die das Internet noch nie verwendet haben, können den Wirbel darum jedoch nicht nachvollziehen.

Doch wie soll man einer Person, die bereits beim Einschalten des Computers Probleme hat, die Vorteile sozialer Netzwerke erklären. Allein das Versenden von E-Mails oder Lesen von Online-Nachrichten wären daher für Personen wie Albert ein guter Anfang.

Nicht einmal die Hälfte (48 %) der Internet-Nichtnutzer glaubt, etwas zu verpassen. Im Gegensatz dazu ist die Mehrheit (79 %) der älteren regelmäßigen Internet-Nutzer der Ansicht, dass ihren Offline-Mitmenschen Informationen entgehen.

Sobald ältere Menschen das Internet und seine Bequemlichkeiten für sich entdecken, wird diese Technologie zweifellos ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Sie erleichtert ihnen neben dem gesellschaftlichen Miteinander schließlich auch tägliche Aufgaben, etwa die Suche nach einem Klempner oder das Bezahlen von Rechnungen.

 

4. Überraschende Tatsache: Ältere Besucher von sozialen Netzwerken pflegen mehr gesellschaftlichen Umgang als Nichtnutzer.

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Wie so oft heutzutage hat auch Albert Freunde und Familie in der ganzen Welt. Aber für viele ältere Menschen sind persönliche Treffen eine Herausforderung – ebenso für Albert, insbesondere weil er nicht mehr selbst Auto fährt. Daher sind seine gesellschaftlichen Aktivitäten natürlich sehr eingeschränkt.

Gemäß der Umfrage von Pewinternet haben ältere Menschen, die in sozialen Netzwerken aktiv sind, mit 81 % wesentlich mehr gesellschaftlichen Umgang jeden Tag als ihre Altersgenossen, die nicht in sozialen Netzwerken verkehren (nur 63 %).

Offenbar bieten soziale Netzwerke einen zusätzlichen „Ort“, um zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen und mitunter sogar persönliche Treffen und gesellschaftliche Aktivitäten zu planen. Ältere Menschen, die für ihr Sozialleben Seiten wie Facebook verwenden, haben im Vergleich zu Nichtnutzern deutlich regelmäßiger Umgang mit ihren Freunden – egal ob online, persönlich oder telefonisch.

Im Gegensatz zur landläufigen Vermutung, soziale Netzwerke würden zur einer Isolation von der Gesellschaft führen, fördern sie also eher das gesellschaftliche Miteinander. Da auch Albert häufig allein und zurückgezogen ist, wären soziale Netzwerke sicher auch für ihn eine mögliche Lösung.

 

5. Die Zunahme an Onlinebedrohungen bedeutet auch für ältere Anwender reale Gefahren in der virtuellen Welt.

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Albert hat von den vielen Gefahren gehört, die es online geben soll. Wir von Emsisoft können leider nur bestätigen, dass diese Bedrohungen sehr real sind und keiner dagegen immun ist. Bedauerlicherweise gibt es viele Kriminelle, die es speziell auf ältere Menschen abgesehen haben und deren mangelnde Internet-Kenntnisse ausnutzen.

Albert ist sicher gut beraten, sich an die praktischen Tipps des MSICS in den USA zu halten, mit denen Online-Bedrohungen vermieden werden können.

Internetnutzer sollten insbesondere E-Mails oder Mitteilungen in sozialen Netzwerken vermeiden, die:

Und natürlich darf in einem derartigen Artikel eines nicht vergessen werden: Jeder Computernutzer sollte immer darauf achten, dass seine Anti-Malware-Software auf dem neuesten Stand ist. Emsisoft ist stolz darauf, einen großen Anteil älterer Anwender zu haben, die außerdem oft bestätigen, wie einfach sie die Installation und Bedienung unserer Lösungen empfinden.

Was ist aus Albert und seinem Tablet geworden?

Der Autor darf mit Freuden bekannt geben, dass Albert die Bedenken zu seinem Tablet beiseite geschoben hat. Er ist außerdem in dem Programm „Senior Net“ eingeschrieben, das älteren Menschen den Umgang mit Technologie beibringt.

Der digitale Graben wird also langsam überwunden und wer weiß, vielleicht kommunizieren Vater und Sohn schon bald online. Nichts ist unmöglich.

Lassen wir das Alter nicht zu einer Barriere werden, die ältere Menschen von der Online-Welt fernhält. Vielleicht haben ja auch Sie als versierter PC-Benutzer nach dem Lesen dieses Artikels Lust, für einen älteren Verwandten, Kunden oder Freund einen Computer einzurichten. Denken Sie dabei immer daran, von Anfang an eine hochwertige, benutzerfreundliche Anti-Malware-Software zu verwenden. Damit können auch Computerneulinge älteren Jahrgangs optimal geschützt das Online-Leben erkunden und uneingeschränkt ihre sozialen Kontakte pflegen.

 

Übersetzt von Doreen Schäfer

Senan Conrad

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