Frühjahrsputz gegen Malware für Ihren PC in 5 einfachen Schritten


Im Gegensatz zu Oldtimern oder gutem Wein wird Software im Alter nicht besser. Es kann durchaus sein, dass Sie mit Ihrem eigentlich überholten Betriebssystem sehr zufrieden sind, „weil es so gut läuft“. Für Hacker auf der Suche nach einfachem Zugriff auf Ihre Dateien ist es jedoch das ideale Schlupfloch.

Cyberkriminelle setzen Websites und Computer regelmäßig automatisch unterschiedlichen Malware-Arten aus. Auf diese Weise wollen sie Schwachstellen ausfindig machen, über die sie Zugriff auf die Website oder das System erlangen können. Veraltete Programme sind dabei die Hintertür schlechthin.

Bei Emsisoft mussten wir schon oft beobachten, wie unschuldige Opfer Jahre an persönlichen Informationen verloren haben, weil sie keine Datensicherung angelegt hatten. Bösartige Ransomware hat beispielsweise die Daten dieses australischen Reiseanbieters durch Angriff auf ihre Cloud-Lösungen (ähnlich wie Dropbox oder One Drive) gekapert. Sämtliche Finanzdaten und Überwachungsaufnahmen waren gesperrt: eine Katastrophe, auf die das Unternehmen nicht vorbereitet war.

Nicht alle Hacks zielen auf Geschäftssysteme ab. Für Malware-Entwickler kann es tatsächlich lohnenswerter sein, Einzelanwender anzugreifen. Erst im Dezember haben wir von Harry berichtet, einem unserer Kunden, für den der Albtraum eines jeden Anwenders wahr wurde. Ihm wurde ein erschreckender Sperrbildschirm mit einer Lösegeldforderung angezeigt. Er sollte mit Bitcoins für die Freigabe seiner persönlichen Dateien bezahlen. Lediglich ein Jahr zuvor war Harrys Schwester verstorben und der Gedanke daran, alle Bilder von ihr verloren zu haben, war für ihn unerträglich.

Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie gezwungen wären, ein Lösegeld zu bezahlen oder anderenfalls all Ihre kostbaren Fotos und wichtigen Arbeitsunterlagen für immer zu verlieren? Damit Sie nicht dasselbe durchmachen müssen wie Harry, haben wir für Sie einen Frühjahrsputz in 5 Schritten für Ihren PC zusammengestellt.

5 einfache Schritte für einen Frühjahrsputz auf Ihrem Windows-Computer

1. Nicht mehr verwendete Software entfernen

Im Verlauf der Zeit haben sich wahrscheinlich etliche Anwendungen angesammelt, die Sie nicht mehr verwenden. Sie wissen schon … Programme wie die Testversion des Brennprogramms, dass Sie nur heruntergeladen hatten, um Ihren Eltern die letzten Urlaubsfotos auf CD mitzugeben. Stellen Sie sich diese Programme in etwa wie den Kanten Brot vor, der Ihnen zum Essen zu hart ist und nun im Brotkasten langsam grün wird.

Löschen Sie sie. Alle.

Sie werden es nicht bereuen. Sollten Sie diese Programme irgendwann noch einmal benötigen, können Sie sich dann schlicht die aktuelle Version herunterladen. Von ihrer Verlockung für Hacker einmal abgesehen, belegen diese Programme auch Speicherplatz auf Ihrem Computer und verlangsamen ihn. Wer möchte schon 100 nicht mehr verwendete Programme durchsuchen, nur um das benötigte zu finden?

2. Alle System- und Software-Updates installieren

Sie sitzen an Ihrem Computer und Ihnen wird eine dieser „nervigen“ Meldungen angezeigt, dass Sie schon wieder irgendein Programm aktualisieren sollen. Das ständige Installieren von Software-Updates mag in der Tat nervig sein und sicher fragen Sie sich auch, weshalb Windows gefühlt alle 5 Minuten aktualisiert werden will. Aber indem Sie diese Meldungen ignorieren, könnte Sie das wesentlich mehr Zeit – und Nerven – kosten, als wenn Sie sich gleich die wenigen Minuten für den eventuell benötigten Neustart nehmen.

Weshalb sind Updates so wichtig? Sie dienen wichtigen Änderungen am Programm wie:

3. Malware-Scans durchführen

Sollten Sie noch keins haben, installieren Sie ein Anti-Malware-Programm wie Emsisoft Anti-Malware oder Emsisoft Internet Security und führen Sie einen gründlichen Scan Ihres Computers durch. Sie können sich für eine schnelle zweite Meinung auch kostenlos unser Emsisoft Emergency Kit herunterladen, insbesondere, wenn Sie Ihren Schutz bisher lediglich Windows Defender überlassen haben. Mit Emsisoft Emergency Kit können Sie ganz ohne Installation sicherstellen, dass Ihr System frei von Rootkits und anderen Malware-Dateien ist. Speichern Sie es auf einem USB-Stick und nutzen Sie es für beliebig viele Geräte. Unabhängig davon, für welche Variante Sie sich entscheiden, scannen Sie Ihre Laufwerke möglichst regelmäßig.

4. Systemsicherungen anlegen

Sicherungen sind so ähnlich wie Werkstattbesuche: Wir wissen ganz genau, dass sie nötig sind, und dennoch vernachlässigen wir sie. Regelmäßige Sicherungen auf einem nicht angeschlossenen Gerät sind jedoch die beste Verteidigung gegen Ransomware-Angriffe oder ähnliche Bedrohungen. Ransomware zielt es häufig auf Sicherungen ab, weshalb es wichtig ist, dass sie an einem unzugänglichen Ort gespeichert werden. Generell gibt es zwei Möglichkeiten:

Externe Festplatten sind eine gute Option, da sie zum sicheren Aufbewahren physisch vom Computer getrennt und weggeschlossen werden können. Bleiben sie jedoch angeschlossen, sind sie genauso anfällig für Ransomware wie die interne Festplatte Ihres Computers. Bewahren Sie Sicherungen also immer getrennt auf und halten Sie sie auf dem neuesten Stand. Und wenn Sie schon dabei sind, könnten Sie auch über eine Verschlüsselung der internen und externen Festplatten nachdenken. Wir haben uns bereits in einem anderen Artikel den Vorteilen von Festplattenverschlüsselung gewidmet, den Sie hier finden können.

Online-Sicherungen über einen Cloud-Dienst sind eine weitere Möglichkeit. Bei dieser bequemen Option sind Ihre Dateien auch im Falle eines Diebstahls, eines Defekts oder anderer physikalischer Bedrohungen geschützt. Hierfür gibt es zuverlässige Anbieter wie CrashPlan, BackBlaze, Carbonite oder MozyHome. Diese Programme laufen im Hintergrund und aktualisieren Ihre Dateien im Webspeicherplatz automatisch. Hierbei ist zu beachten, dass für derartige Dienste häufig eine monatliche Gebühr anfällt. Außerdem kann die Erstsicherung relativ lange dauern, wenn sich über die Jahre große Datenmengen angesammelt haben.

Ein externes Laufwerk gibt Ihnen die Garantie, dass niemand darauf zugreifen kann, solange es vom Computer getrennt ist. Ein cloudbasierter Datenspeicher sichert Ihre Daten im Hintergrund und kann durch Abmelden getrennt werden. Auch hier gilt, egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, regelmäßige (bevorzugt tägliche) Sicherungen sind der beste Schutz vor Ransomware-Angriffen. In unserem Emsisoft-Blog erhalten Sie weitere Informationen, wie Sie Ihre persönlichen Daten vor Ransomware bewahren können

5. Eine hochwertige Anti-Malware-Lösung auf dem Computer ausführen

Ihr größter Schutz ist immer ein aktualisiertes Sicherheitsprogramm für Ihren Computer. Mit einer Anti-Malware-Lösung, die das Programmverhalten überwacht und jegliche Online-Bedrohungen – einschließlich Ransomware – abfängt, haben Sie mehrere Schutzebenen. Natürlich sind wir überzeugt davon, dass Ihnen unsere Produkte bestmöglichen Schutz bieten, ohne Ihr System auszubremsen. Das Wichtigste ist jedoch, dass Sie sich für ein Produkt entscheiden, das Ihren individuellen Anforderungen genügt.

Kurz: Für höchsten Schutz sind mehrere Ebenen erforderlich.

Diese Tipps klingen ganz selbstverständlich, doch wer führt sie alle auch wirklich regelmäßig durch? Beginnen Sie Ihr 2017 mit einem digitalen Frühjahrsputz und bereiten Sie Ihren Computer mit diesen einfachen Schritten auf ein sicheres Jahr vor. Übrigens: Sie müssen nicht bis nächstes Jahr warten, um sie erneut durchzuführen.

Wir wünschen eine schöne (Malware-freie) Zeit!

 

Übersetzt von Doreen Schäfer

Senan Conrad

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