9 wichtige Lektionen zur Cybersicherheit für Ihre Kinder

9 critical cyber safety lessons to teach your kids


Das Internet hat verändert, wie Kinder die Welt wahrnehmen und mit ihr interagieren. Laut Angaben des Pew Research Centers besitzen 95 % der Teenager in den USA ein Smartphone und ganze 45 % von ihnen geben an, „nahezu ununterbrochen“ online zu sein.

Dieses ständige Angeschlossensein ist im Großen und Ganzen durchaus eine fantastische Sache. Die junge Internetgeneration der sogenannten „Digital Natives“ hat unbegrenzten Zugang zu Informationen, Unterhaltung und kreativen Werkzeugen, die ihnen eine Interaktion mit der Welt ermöglichen, die noch vor einer Generation so nicht möglich gewesen wäre.

Doch wie nahezu überall im Leben dürfen wir diese neuen Möglichkeiten nicht allein durch die rosarote Brille betrachten. Auch die ständige Vernetztheit birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. Diese mögen zwar völlig anders aussehen als jene, denen Kinder vor 20 oder 30 Jahren ausgesetzt waren, sind deswegen aber noch lange nicht ungefährlicher. Egal, ob Cybermobbing, Malware oder sonstige Online-Bedrohungen – Eltern müssen ihren Kindern heutzutage beibringen, wie sie sich sicher im Netz verhalten und vor den dort lauernden Gefahren schützen können.

Wir haben Ihnen neun wichtige Lektionen über Cybersicherheit zusammengestellt, die jede Familie ihren Kindern beibringen sollte:

1. Was einmal online ist, bleibt online.

In dem endlosen Meer aus Memes, Selfies, Katzenbildern und Blogbeiträgen schleicht sich schnell die Hoffnung ein, dass online gestellten Inhalte sowieso früher oder später in der ganzen Flut untergehen. Dem ist leider nicht.

Helfen Sie Ihren Kindern, zu verstehen, dass alles im Internet von Dauer ist. Alle geposteten oder geteilten Inhalte können abgeschrieben, zitiert oder als Screenshot kopiert werden. Ebenso können sie bearbeitet, aus dem Kontext gerissen und auf zahllose andere Websites hochgeladen werden. Sobald sie etwas online stellen, müssen sie sich bewusst sein, dass dieses dort dauerhaft verfügbar sein wird, was wiederum weitreichende Folgen für sie haben könnte – sei es für die berufliche Karriere oder ihre privaten Beziehungen.

Ermutigen Sie Ihre Kinder also, sich darüber Gedanken zu machen, welche Inhalte sie online stellen und welche Wirkung diese jetzt und in der Zukunft auf sie selbst und andere Internetbenutzer haben könnten.

2. Sprechen Sie ruhig offen über die Internetnutzung.

Es ist kein Geheimnis, dass viele Inhalte im Internet für Kinder ungeeignet sind. Optionen zur Kindersicherung können in gewissem Maße hilfreich sein, aber schon die Beschränkung des Zugriffs auf mehreren Geräten kann sich als kompliziert erweisen und spätestens im Teenageralter sind die meisten jungen Leute technisch versiert genug, um diese zu umgehen. Daher ist eine offene Kommunikation gleichermaßen wichtig.

Anstatt die Internetnutzung also mit eisernen Regeln vorschreiben zu wollen, bieten Sie lieber einen ehrlichen und offenen Dialog an. Ermutigen Sie Ihre Kinder, offen über ihre Onlineaktivitäten zu sprechen, und zeigen Sie Ihnen, dass sie jederzeit bei Fragen oder Problemen auf Sie zukommen können. Fangen Sie damit am besten so früh wie möglich an, um gemeinsam einige Grundregeln aufzustellen und Ihre Kinder bei diesen Entscheidungen mit einzubeziehen.

Indem Sie mit Ihren Kindern zusammenarbeiten und ihnen zunehmend mehr Vertrauen gegenüber bringen, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen, bringen Sie ihnen letztendlich auch bei, selbst Verantwortung für ihre Onlinesicherheit zu übernehmen.

3. Kennwörter müssen geheim gehalten werden.

Viele Kinder lernen von früh an, dass es gut ist, mit anderen zu teilen. Das ist auch richtig so. Dennoch gibt es einige Dinge, die sie für sich behalten müssen. Hierzu gehören beispielsweise ihre Passwörter.

Ein gutes Passwort ist unerlässlich, damit alle Konten geschützt bleiben und Cyberkriminelle nicht auf persönliche Daten zugreifen können.

Zum Erstellen eines starken Kennworts gibt es einige Grundregeln:

Ausführlichere Informationen finden Sie in diesem Blogartikel zum Erstellen und Speichern starker Kennwörter.

4. Soziale Netzwerke sind mit Vorsicht zu genießen.

Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass nur, weil sie etwas in den sozialen Netzwerken posten können, dies noch lange nicht bedeutet, dass sie es auch tun sollten (siehe Punkt 1). Ihre Kinder dürfen beispielsweise niemals folgendes weiterweitergeben oder posten:

Sie müssen auch extrem vorsichtig sein, wenn sie Freundschaftsanfragen oder Mitteilungen von Unbekannten erhalten. Schauen Sie sich gemeinsam und in Ruhe die Datenschutzeinstellungen ihrer verschiedenen Konten und Apps an. Die Standardeinstellungen könnten wesentlich mehr Informationen preisgeben, als Ihnen oder Ihren Kindern lieb ist.

Aber achten Sie nicht nur darauf, welche Inhalte sie teilen. Sie und Ihre Kinder müssen sich auch bewusst sein, welche Inhalte sie konsumieren und wie viel Zeit sie in den sozialen Netzwerken verbringen. Mehrere Studien haben festgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verwendung sozialer Netzwerke und niedrigem Selbstbewusstsein, gestörter Körperwahrnehmung, verminderter Schlafqualität und anderen depressiven Symptomen gibt.

5. Erklären Sie ihnen, wie sie sich bei Cybermobbing verhalten sollen.

Heutzutage erstreckt sich der Wirkungsbereich von Mobbing auf weitaus mehr als nur den Schulhof. Aufgrund der Beliebtheit sozialer Netzwerke ist inzwischen Cybermobbing (also das Bedrohen, Belästigen oder Blamieren einer anderen Person mithilfe von Technik) unter Kindern und Teenagern weit verbreitet. Regierungsangaben zufolge sind im vergangenen Jahr in den USA 15 Prozent der Highschool-Schüler Opfer von Cybermobbing geworden.

Setzen Sie sich mit Ihren Kindern zusammen und überlegen Sie sich, wie am besten mit Cybermobbing umzugehen ist. Die jeweilige Strategie ist dabei natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Ihre Kinder könnten beispielsweise ihr Gerät ausschalten und mit Ihnen, einem Lehrer oder einer anderen Person, der sie vertrauen, darüber sprechen. Sie könnten den Cyberbully (also die mobbende Person) auch über die App des sozialen Netzwerks melden und blockieren.

Ermahnen Sie Ihre Kinder gleichzeitig, dass sie unter keinen Umständen auf den Cyberbully eingehen dürfen, so verlockend es auch sein mag. Antworten oder gar Vergeltungsaktionen machen die Situation in der Regel nur noch schlimmer.

6. Sie müssen vor der Installation neuer Apps um Erlaubnis bitten.

Das Internet ist überschwemmt mit Spielen, Lernapps und kreativen Tools, die für junge Geister überaus interessant und verlockend sind. Erinnern Sie Ihre Kinder daher daran, dass Sie sich zunächst mit Ihnen absprechen müssen, bevor sie bei einer neuen App oder Software auf „Installieren“ tippen oder klicken.

Das hat einen ganz simplen Grund: Viele Malwares sind darauf ausgelegt, wie reguläre Anwendungen auszusehen. Wenn diese ausgeführt werden, kann die Schadsoftware verheerende Auswirkungen haben – von Datenverlust über Finanzbetrug bis hin zu Identitätsdiebstahl. Einige Malwares können sich auch selbst kopieren und auf andere Geräte in Ihrem Heimnetzwerk übertragen.

Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass auch Mobilgeräte nicht vor Malware immun sind. Google hat zum Beispiel veröffentlicht, dass sich allein 2018 die Anzahl der über Google Play installierten Malwares verdoppelt hat.

Sollten Ihre Kinder versehentlich Malware auf ihrem Gerät installieren, müssen Sie sicher sein, dass Ihr System geschützt ist. Bewährte Antivirus-Software wie Emsisoft Anti-Malware und Emsisoft Mobile Security kann dann ausschlaggebend sein, um die Geräte Ihrer Familie vor sämtlichen Arten von Malware zu schützen.

7. Erst denken, dann klicken.

Bestärken Sie Ihre Kinder, auch im Internet immer vorsichtig zu sein, und erinnern Sie sie daran: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch.

Erklären Sie Ihren Kindern, wie Phishing funktioniert und weshalb sie genau überlegen sollten, bevor sie auf irgendeinen Link klicken. Zeigen Sie ihnen Beispielsweise, wie sie den Mauszeiger schlicht auf einen Link bewegen können, um die URL zu überprüfen. Bringen Sie ihnen bei, wie sie typische Anzeichen für Phishing-Betrug erkennen können. Ermuntern Sie sie außerdem, beim Lesen von E-Mails und Öffnen von Anhängen misstrauisch zu sein, selbst wenn die Nachricht von einem scheinbar vertrauenswürdigen Absender stammt.

Es gibt viele Online-Angriffe, die auf Kinder abzielen und dann wiederum zu Malware-Infektionen oder gar Identitätsdiebstahl führen können. 2018 machten sich beispielsweise Malware-Programmierer die Beliebtheit des Spiels „Fortnite“ zunutze, um ihre Malware als sogenannten Aimbot – ein Schummelwerkzeug, damit Spieler in Ego-Shootern perfekt zielen können – zu tarnen. Ähnlich wurden im selben Jahr 50.000 Minecraft-Konten über infizierte Minecraft-Skins Opfer von Malware.

Klären Sie Ihre Kinder also über die Gefahren auf, die mit dem Herunterladen von gehackten Spielen, Software-Piraterie und betrügerischen Gewinnspielen einhergehen.

8. Seien sie ein respektvoller Internetbürger.

Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass das Internet letztendlich nur eine virtuelle Erweiterung der realen Gesellschaft ist und auch hier die üblichen Kommunikationsformen und -regeln einzuhalten sind. Sie müssen also immer höflich und respektvoll sein und dürfen andere Personen nicht beschimpfen oder ihnen gar körperliche Gewalt androhen.

Helfen Sie ihnen zu verstehen, dass sie trotz des Bildschirms vor ihnen immer noch mit einer echten Person mit echten Gefühlen kommunizieren. Denken Sie immer an die goldene Regel der Netiquette: Wenn Sie es einer Person nicht ins Gesicht sagen würden, dann sagen (oder schreiben) Sie es auch nicht online.

9. Ausgewogenheit ist wichtig.

Zu guter Letzt sollten Sie Ihre Kinder auch daran erinnern, dass sie einen Ausgleich brauchen. Auch wenn Technologie in unserem heutigen Leben eine maßgebliche Rolle spielt, sind andere Hobbies und Interessen genauso wichtig. Nur so können sich Ihre Kinder zu gesunden und vielseitigen Persönlichkeiten entwickeln.

Jareth

Jareth

Freier Schriftsteller und Sicherheits-Enthusiast in Auckland, Neuseeland.

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